Narine Abgaryan | Նարինե Աբգարյան

Die fesselnde Geschichtenerzählerin im Fokus

Narine Abgaryan ist zweifelsohne eine der bemerkenswertesten Schriftstellerinnen armenischer Abstammung. Geboren am 14. Januar 1971 in Berd, Armenien, in eine Familie von Ärzten und Lehrern, hat sie sich einen Namen als Bloggerin und fesselnde Geschichtenerzählerin gemacht. Ihre Wurzeln sind vielfältig und spiegeln die historischen Verflechtungen dieser Region wider.

Die Familie und die Herkunft:

Ihr Großvater mütterlicherseits stammte aus Karabach, während ihre Großmutter aus der russischen Archangelsk-Region stammte. Auf der väterlichen Seite war ihr Großvater ein armenischer Flüchtling aus Westarmenien, und ihre Großmutter war eine Armenierin aus Ostarmenien, die über zwei Jahrhunderte zur Russischen Reich gehörte. Diese verschiedenen Wurzeln haben zweifellos Narines kulturelle Perspektiven und Erzählungen geprägt.

Die Bildung und der Weg zur Schriftstellerei:

Nachdem sie ihre schulische Ausbildung in Berd abgeschlossen und gleichzeitig Musikunterricht genommen hatte, setzte Narine ihre Bildung am Brjusov-Linguistischen Staatlichen Universität in Jerewan fort, wo sie sich auf die russische Sprache und Literatur spezialisierte. Ihr akademischer Werdegang führte sie schließlich nach Moskau, wo sie 1994 hinzog und im Folgejahr ihren Sohn zur Welt brachte.

Moskau wurde zu ihrer zweiten Heimat, und Narine Abgaryan beschloss, ihre schriftstellerische Reise zu beginnen. Sie begann, einen Blog zu führen, und obwohl sie ihn zunächst nach zwei Monaten aufgab, nahm sie 2009 das Schreiben wieder auf.

Die Geschichten über das Mädchen Manjuna fesselten die Schriftstellerin Lara Gall, die Narine dann der Redakteurin des „Astrel-SPb“-Verlags, Irina Kopylova, vorstellte. Das autobiografische Buch „Manjuna“ erhielt den russischen nationalen Literaturpreis „Manuskript des Jahres“. Später schrieb die Autorin eine Trilogie über die Abenteuer des kleinen Mädchens und weitere Romane und Erzählungen.

Im Jahr 2012 veröffentlichte sie das Buch „Semyon Andreyich. Eine Chronik in Karakuls“ mit Illustrationen von Victoria Kirdey. 2014 folgte das Kinderbuch „Der Schokoladengroßvater“, das sie in Zusammenarbeit mit Valentin Postnikov schrieb.

Im August 2015 wurde Narine Abgaryan zusammen mit Irina Kraeva mit dem russischen Literaturpreis Alexander Grin für ihren herausragenden Beitrag zur Entwicklung der russischen Literatur ausgezeichnet.

Im März 2020 erschien ihr erster auf Englisch übersetzter Roman „Three Apples Fell from the Sky“ bei Oneworld Publications.

Neben diesen Werken ist ihr Roman „Zulali“ von besonderer Bedeutung. Dieses Buch hat nicht nur die Literaturszene beeindruckt, sondern auch die Grundlage für einen Film gelegt. Dieser Film, der auf dem gleichnamigen Roman basiert, wird im Rahmen der Armenischen Kulturtage Stuttgart gezeigt. Die Geschichte von „Zulali“ ist ebenso bewegend und tiefgründig wie die anderen Werke von Narine Abgaryan und bietet den Zuschauern und Lesern eine einzigartige Gelegenheit, in die Welt dieser talentierten Autorin einzutauchen.

Begegnung im Rahmen der
Armenischen Kulturtage Stuttgart:

Im Rahmen der Armenischen Kulturtage Stuttgart wird Narine Abgaryan an einem Autorengespräch, am 20. Oktober im Hospitalhof Stuttgart teilnehmen, am nächsten Tag besteht die Möglichkeit im Atelier am Bollwerk den Film „ZULALI“ zu sehen, der auf ihrem Roman basiert. Dies ist eine Gelegenheit, die fesselnde Erzählkunst dieser talentierten Schriftstellerin hautnah zu erleben.

Narine Abgaryan hat es geschafft, die kulturellen und historischen Facetten ihrer Herkunft in ihren Werken zu verweben, und wir freuen uns darauf, sie bei den Armenischen Kulturtagen zu begrüßen. Ihr Erbe, ihre Leidenschaft für das Schreiben und ihre Fähigkeit, mit Worten zu berühren, machen sie zu einer bedeutenden Stimme in der zeitgenössischen Literatur.